Hans Joachim Teschners

 

Lebens-Quark 10

 


 

                                              

2005 wurde ich meinem Ruf als professioneller Studienabbrecher wahrhaftig und gerecht. Zum Sommersemester schrieb ich mich zwar nach einem Schafft den Mittwoch ab! gefühlten Jahrtausend Berufstätigkeit nochmals in zwei Studienfächer (Soziologie, Slawistik) ein, an verschiedenen Universitäten (Münster, Freiburg), stornierte meine wissenschaftliche Aktivität aber noch vor Semesterende, um – wieder einmal – ein pädagogisch über alle Maßen wertreiches Notenheftlein („Brunftlaute der Westgoten, leicht gesetzt für Horngitarre: Zwei Griffe - 40 poppige Bilder“) zu projektieren, dessen zweifelsfreie didaktische Notwendigkeit, so hoffte ich, mit einem monetär anschwellenden Input korrelieren würde, denn es zeichnete sich Gulasch für Alle! aufgrund einer Rentenprognose ab, dass ich einer meinem Wohlsein wenig bekömmlichen Altersarmut entgegensteuerte, einer Verhartzung resp. Verelendung, die ich so nicht hinnehmen wollte.

Zur gleichen Zeit gründete ich mit drei Kommilitonen (Rita, ihr Macker Karl-Heinz und ein Individuum aus Ostfriesland) zunächst den Antivereinsverein „Vereinsmord GmbH“ und danach Schwerter zu Waffen! den Gründungsverein „GrünDung“. Der erstere eliminierte sich durch Anwendung seine Statuten selbst, der zweitere steckte in einer Klemme: Durch rigorose Auslegung seines eigenen Namens und somit Vereinszieles kam es zu einer Endlosschleife (Gründung einer Gründung einer Gründung…), aus der Opium statt Opossum! es kein Entrinnen gab. Erst der drittere Verein „Wüstenruf e.V.“ konnte ohne Hindernisse im Handelsregister akkreditiert werden. Als Vereinsziel gaben wir „Herstellung, Verjährung und Vertrieb alltagstauglicher Parolen zum Zwecke der Erziehung jugendlicher Stromanten“ an.

Erste Amtshandlung war die Proklamierung der Kaiserin von Nepal (Rita, Gartenstr. 34, 2. Stock) ein frecher Streich, der den Dalai Nietzsche ist tot! Lama zu der Botschaft verleitete, er allein sei nicht nur berechtigt, sondern auch beleidigt. Sodann schleuderten wir das Manifest „Nur noch kurze Sätze!“ ins wehe Volk. Darin verurteilten wir lange Sätze, geißelten die Kapriolen selbstTür zu!gefälliger Sprachkünstler und riefen zum Sternmatsch in Berlin Mitte auf mit dem Slogan: Parolen statt Kapriolen.

Gesagt, getan. Der Ausstoß an Tiere sind auch Menschen! alltagstauglichen Parolen übertraf alle Erwartungen. Einige der Parolen tauchen seitdem überall dort auf, wo man sie vergebens überhört: in Prospekten, Reiseabteilen, Kulturbeuteln, auf Packpapier, Klodeckeln, Rauchfahnen, zwischen Dienstanweisungen, Babywindeln, unter Nieder mit dem Sekretariat! Kopfkissen, Wurstsalat, über allen Wipfeln und sowieso über allem und jedem.

Wer sich gleichfalls berufen fühlt, seinen prophetischen Bannstrahl der Welt ins Joch zu posaunen, der mache Kurt lives! sich keinen Zwang an, der gebe sich einen Rucksack, der falle mit seinem Wortlaut in die Bresche der schon geschlagenen Wunde und schreibe - was sage ich - schreie es hinaus ins pomadig-degoutante Auditorium.

                  Mehr nicht, sonst Gurke!

 

 

 

 

 

 

Horngitarre?
Gibt's doch gar nicht!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stromant? Von Herumstromern oder was?

 

Nepal? Kaiserin? Wo bleibt der Zusammenhang?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tod dem Ventilator!

 

Es ist ja kein Geheimnix, dass mein altes Ego literarisch schon frühzeitig Runen ins Kulturkarussell meißelte, die die Fachwelt vor Neid erbleichen ließen. Kein Wunder, dass Missgunst und falscher Leumund dem Keim der Erblühung pejorativ ins träumend Auge spie, will sagen, alles dransetzte, um den unliebsamen Konkurrenten in den Orkus des Vergessens zu schmähen. Vergebliche Mühe!

Noch während meiner Ausarbeitung eines epocheWeg da!machenden Gitarrenlehrwerks (in den 80ern) erschien unbemerkt und quasi nebenher meine poetische Preziosensammlung "Knickpillen", ein Kaleidoskop isomorph gespiegelter Verskonstrukte. Das darin inhaftierte Bündel "Acht feuchte Gedichte" steht wiederum wie ein herauskragendes Monument, wie ein Koloss griechischer Tragödien vor uns.

Vier Gedichte sind hier abgebildet, vier weitere auf der Rückseite (mit Cursor darüber gehen). Das spart Papier und Speicherplatz, ein aktiver Beitrag zur CO2-Problematik!

 

Nie wieder Backenzähne!

 

            

                                                                                                                                    

                                                                                  Gähnen bildet! 

              

 

               Schnell ist besser als voll!

                                                     

                                                                                                                                  

                                                                                     Tod oder Leber!

 

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