Eine kurze Geschichte des falschen Tons (fis'')

 


 

Schon in der Frühzeit der Musik kannte man das Dilemma des falschen Tons (fis’’). Die Versuche, ihm zu entkommen, endeten in fünfstimmigen Dreiklängen, C-Dur-Tonleitern mit zwei Kreuzen und volkstümlichen Gesichtskontraktionen (Karl Moik, Madonna). Um dem falschen Ton (fis’’) zu entkommen haben Musiker unterschiedliche Strategien entwickelt:

Der bereits erwähnte Ritchie Blackmore verprügelte aus Wut über den falschen Ton (fis’’) den Schlagzeuger der „Kalendras“, gründete die Konkurrenzband „Smoke On The Water“ und verprügelte jeden Kollegen, der das Wort „The Kalendras“ in den Mund nahm. Schließlich wandte er sich entnervt dem Geklimper des Mittelalters zu in der irrigen Annahme, diese sei ohnehin falsch, da würde sein verdammtes fis’’ nicht weiter auffallen.

J. S. Bach wollte an seinem Lebensende seine berühmte Bourrée in E-moll vernichten, da sie ein fis’’ enthalte und somit Eselsmusik sei. Schon Gustav Mahler habe 150 Jahre später darauf hingewiesen, dass die Bezeichnung Bourrée vom spanischen Wort Burro (Esel) abgeleitet und mit dem falschen Ton (fis’’) infiltriert sei, „eine Eselei sondergleichen“.

John Dowland ersetzte 1684 in seiner Lautenkomposition „The Sick Tune“ das fis’’ mit einem f und machte dadurch The Tune erst richtig sick.

L. v. Beethoven entdeckte den falschen Ton (fis'') auf dem Notenblatt 'Für Elise', welches er zum Trocknen der Tinte auf die Fensterbank gelegt hatte. Geschwind zog der Schicksalskomponist einen Schuh aus und schleuderte ihn auf den falschen Ton (fis''). Der Schuh verfehlte sein Ziel, sauste durch das Fenster und platschte in den Wäschebottich der Nachbarin. Wie jeder weiß wurde Beethoven daraufhin aus Wut über die verlorene Galosche blind.

Jimi Hendrix drehte 1969 den Spieß um, vermied den falschen Ton (fis'') und spielte ersatzweise alle anderen Töne falsch (s. Star Spangled Banner). Seine Rechnung ging auf, denn niemand erkannte das Stück wieder. 

Richard Wagner wiederum gab den Juden die Schuld für den falschen Ton (fis’’) und rief in unflätigen Pamphleten zum Boykott auf ("Kauft keine Tonleiter mit fis!"). Später übernahmen die Schergen des Dritten Reiches seine Theorie, verdammten die Entartung der Schwiemelmusik (Judith & Mel, Marianne & Michael, Ich & Ich, Rosen & Stolz) als Fratze des Heil'gen Fahneneides und verbrannten das fis’’ (Hofbräuhaus 1941).

Arnold Schönberg behauptete 1926, es gäbe überhaupt keine falschen Töne und komponierte folgerichtig 12 Töne, von denen jeder falsch bzw. richtig war, nämlich stets mit Vorzeichen.

John Cage verstand gar nichts. Seine dreisaitige Autohupe klinge per se wie ein Fisch oder wie das Dings genannt würde. Hernach verstieg er sich zu der These: "Jeder Flaschenton ist Kunst und deshalb Joseph Beuys".

Damit genug und zurück nach: Quark 3

 

    Warnungen, AGB, Dementi, Kleingedrucktes, Blog: